Fechten in der Turngemeinde Oggersheim Fechten in der Turngemeinde Oggersheim


A) Fechten "geschichtlich"

125 Jahre TG Oggersheim - das steht auch für eine lange Tradition des Fechtsports im Verein. Zwar stand das Fechten nicht mit Gründung der Turngemeinde im Jahre 1880 auf dem Übungsplan, aber bereits seit den 30er Jahren wird in der TGO Fechtsport betrieben. Und das mit großem Erfolg.
Nach dem Beginn in dieser Disziplin etwa 1935 waren die Oggersheimer Fechter bereits bei den regionalen Meisterschaften erfolgreich. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dem Fechten jedoch - als "bewaffnetem Sport" - von den Besatzungsmächten eine Zwangspause auferlegt, die erst 1949 endete. In der Zwischenzeit trafen sich viele Fechter zu heimlichen Trainingseinheiten.
Mit dem Neuanfang in den 50er Jahren kam auch der Erfolg der Oggersheimer Sportler wieder - und wuchs. Unglaubliche 20 Jahre in Folge stellte die Mannschaft der TGO den Pfalzmeister. Hinzu kamen Einzeltitel in allen Waffen (gefochten werden Florett, Degen und Säbel), sowohl bei den Aktiven als auch bei der Jugend. Auch einen Südwestdeutschen Meister stellte die TGO bereits mit ihrer Säbelmannschaft.


B) Fechten "persönlich"

Wichtiger als Zahlen und Erfolge sind jedoch, wie in jeder Disziplin, die Menschen dahinter - nicht nur die Sportler selbst, sondern vor allem diejenigen, die sowohl den Sport als auch den Verein lebendig halten und die so wichtige Rolle als Vorbild übernehmen.
Einem Namen kommt dabei ganz besondere Bedeutung zu: Kurt Koller.
Ihm gelang es über viele Jahre hinweg, die beiden Seiten des Vereinssports zu sichern: die sportliche und die menschliche Seite.
Wie kein anderer hat Kurt Koller das Fechten zu einem zentralen Thema in seinem Leben gemacht. Viele Fechter der TGO konnten von seinem großen Engagement profitieren. Er hat als Abteilungsleiter, Sportwart und Übungsleiter für eine konstante fechterische Ausbildung gesorgt und wie selbstverständlich die Jugendlichen auf Turniere begleitet und betreut. Er war immer für "seine Fechter" da.
Kurt Koller stand aber auch für das, was einen Verein von modernen "Sportfabriken" unterscheidet: Erleben von Gemeinschaft, Geselligkeit und das Gefühl, eine "Familie" zu sein.
In der Geschichte des Fechtsports unserer Region spielte Kurt Koller eine bedeutende Rolle: als Förderer des Fechtsports und als äußerst erfolgreicher Spitzenfechter. Sein Können und seine Erfahrung brachten ihm 1974 die Berufung zum Kampfrichter bei den Olympischen Spielen in München ein.
Im Jahr 2004 starb Kurt Koller für uns völlig unerwartet. Im Fechtsport wird er aber immer präsent sein.


C) Fechten (gestern und) "heute"

Einiges hat sich geändert seit der Zeit in der "Fechtbaracke", die gerade einmal Platz für zwei schmale Fechtbahnen bot. Wer in den 70er Jahren das Fechten erlernt oder aktiv betrieben hat, erinnert sich noch an diese ca. 5 x 14 m große "Trainingshalle".
Kurt Koller hatte die Verantwortung für die Oggersheimer Fechter bereits vor einigen Jahren in die Hände einer neuen Generation gelegt.
Diese junge Generation stellt sich nun der Herausforderung und setzt dabei auch neue Schwerpunkte. Kinder und Jugendliche sind heute vielfältiger interessiert und neben dem Fechten in verschiedenen weiteren Bereichen aktiv. Dieser Tatsache ist in der Nachwuchsarbeit Rechnung zu tragen.
Aber auch die Tradition wird weiter gepflegt: Vereinsmeisterschaften, Weihnachtsfeier und gemeinsame Unternehmungen fördern den Zusammenhalt und machen Verein erlebbar.
Das Training findet zur Zeit in der Schloss-Schule Oggersheim jeden Freitag von 18 bis 20 Uhr statt. Wir laden herzlich zum Kommen und Mitmachen ein.
125 Jahre TGO heißt auch: Die Arbeit der Fechtabteilung war und ist ein Teil eines großen und aktiven Vereins. Wir wünschen noch viele erfolgreiche Jahre für die TG Oggersheim 1880!

Claus Möllinger     Paul Weber     Rolf Stenz
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